Mein Anspruch bei der DD-Zucht
Für die Zucht von DD habe ich mich im Prinzip von Kindesbeinen an vorbereitet. Als Kind und Jugendlicher habe ich mit Allem gezüchtet, was ich so auf unserem Hof halten konnte: Vögel, Meerschweinchen, Kaninchen, Hunde, Hühner und Brieftauben. Während die Ersteren eher aus Spaß an der Freude gehalten wurden, sind die Brieftauben auch schon im Wettbewerb unterwegs gewesen und mußten Höchstleistungen erbringen. Schon damals habe ich versucht, alle möglichen wissenschaftlichen Quellen zu nutzen, um Kriterien für die Selektion der Zuchttiere zu bekommen. Bis die Bundeswehr und das Studium kamen….
Seit 2003 habe ich den Jagdschein und sofort habe ich mich für DD entschieden und versuche hier mein Bestes zu geben.
Mein Anspruch ist es, von Jahr zu Jahr zuverlässiger Hunde zu züchten, die das Wesen und den Charakter für ein Leben in der Familie und die jagdlichen Eigenschaften für einen führigen, passionierten Vorstehhund und Allrounder mitbringen. Dabei hat die Gesundheit einen hohen Stellenwert.
Heute weiß ich, z.B. wie wichtig auch bei unseren Hunden bereits die pränatalen Bedingungen für eine erfolgreich Zucht sind. Die Mutterhündin muß nicht nur selbst hochqualifiziert sein und alle gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringen, sie muß auch während der Trächtigkeit so gehalten werden, dass die Föten nicht zu viel Stress bei der Mutter erleben, sondern eine ausgeglichene und gesunde Mutter erleben dürfen.
Gerade wenn man mehrere Hunde hält, ist es wichtig die Umgebung so zu gestalten, dass alles gegeben ist:
Diese Bedingungen versuche ich in unserem Umfeld für die Hunde zu realisieren:
Übersicht über die Zuchtanlage vom Schultenort mit der direkten Umgebung: (Bild aus 2018)
Informationen zur ‚Zucht- und Ausbildungsanlage vom Schultenort‘:
Da ich die Möglichkeit habe auf meiner ‚grünen Insel‘ im eigenen Revier meine Vorstellungen als Jäger und Züchter frei zu entwickeln, habe ich die Chance genutzt ein Biotop mit Teich, Wiese mit Blühstreifen und Wildacker im direkten Umfeld der Zuchtanlage zu gestalten.
Meine Anlage hat sich in den letzten 10 Jahren stetig weiterentwickelt. Besonders die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entwicklung von Wesen und Charakter von Jagdhunden, wie es in den Seminaren von Dr. Dorit Feddersen-Petersen, der Kynologos AG, Dr. Ester Schalke u.a. vermittelt wird, hat mir Input zu den Notwendigkeiten gegeben.
Ein ganz wichtiges Merkmal für die Aufzucht von Welpen ist deren Entwicklungsmöglichkeit nach dem individuellen Stand ihrer Entwicklung.
Rahmenbedingungen kurz gefasst:
1. Gib den Zuchthündinnen und Welpen zunächst Ruhe und Sicherheit.
2. Die ersten 3 Wochen sollen nicht schon im Stress mit Besuchern und sonstigem Umweltstress verlaufen.
3. Wenn die Welpen die Sinnesorgane zur Erkundung des Umfeldes benutzen möchten, dann sollen sie alle
Möglichkeiten dazu haben, ihren Wirkungsradius zu vergrößern.
4. Ab ca. 4 Wochen sind sie soweit, dass sie auf den Ruf zum Futternapf reagieren und dafür auch
schon weitere Wege zurücklegen
5. Das ‚Spielfeld‘ ist dann ein großer Auslauf mit Rasen, Sand, Sträuchern und
vielen Möglichkeiten sich auszuprobieren
6. Der Schlafplatz wechselt dann ‚automatisch‘ von der Welpenkiste zu ‚geschützten Hütte‘ im großen Auslauf
7. Mit ca. 6 Wochen laufen die Hunde schon soweit mit, dass sie mir bis zum See folgen.
8. Hier werden sie Tag für Tag etwas mehr animiert auch ins Wasser zu gehen und sich dort
ihre Belohnung abzuholen.
9. Auf dem Weg zum See erfahren sie auch bereits die Witterungen, die von einem Wildacker etc. ausgehen.
10. Hier können auch die ersten Erfolge auf der Futterschleppe etc. gemacht werden.
11. Ball als Motivationsmittel entwickeln
12. Reizangel für Vorstehübungen
13. Nebenbei wird auch schon mal geschossen (auf ausreichender Distanz) und somit wird die Schussfestigkeit
‚in die Wiege‘ gelegt.
Alles was auf diesem Weg der Entwicklung gelernt wird, ist nicht immer stressfrei, aber immer freiwillig und basiert auf dem Interesse der Welpen, die Welt kennenzulernen. Versuch und Irrtum gehören zur Bewältigung von ‚Stresssituationen‘ im Leben ganz natürlich dazu.
Anlagenbereich im Detail:
Die Entwicklung eines guten Charakters steht über Allem
Natürlich lege ich zunächst größten Wert auf die Qualität (Leistung und Charakter) der Elterntiere
mit Nachweisen über sehr gute Leistungen in den Prüfungen zum Jagdhund
und einwandfreien Charaktereigenschaften.
Aber das allein reicht nicht aus.
Aufgrund der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wesensentwicklung (Genetik und Epigenetik)
bei Hunden, habe ich meine Zucht- und Ausbildungsanlagen 2011 neu aufgebaut.
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Die Haltungsbedingungen in den ersten Wochen und Monaten sind sehr
bedeutend für das Wesen der heranwachsenden Hunde.
Deshalb ist es für mich als Züchter und Ausbilder wichtig, eine möglichst gute
'Kinderstube' zu bieten.
Mein großer Vorteil: Wir wohnen mitten im
eigenen Revier !!!
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Mein Ziel ist es, mit instinktsicheren Zuchttieren schon zum frühestmöglichen
Zeitpunkt alle Einflussfaktoren so zu gestalten, dass sich wesensfeste,
aggressionsfreie, ausgeglichene und leichtführige Jagdhunde
entwickeln können.
In Seminaren der Kynologos AG (Schweiz) zur Zucht und Wesensentwicklung
habe ich eine ganze Reihe von Einflußmöglichkeiten in den ersten Lebenswochen
kennengelernt, die ich versuche Schritt für Schritt immer besser umzusetzen.
Die Wissenschaft der Genetik und Epi-Genetik hat nachgewiesen,
dass die Umwelt und der Umgang mit Welpen in ersten Tagen / Wochen / Monaten
einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Lern- und Leistungsbereitschaft,
den Charakter, die Fähigkeiten und das Wesen insgesamt haben.
(Epi-Genetik, www.kynologos.ch -> Wissen aktuell).
Genau hierfür habe ich eine Menge neuer Gedanken aufgenommen und in meine
Arbeit mit den Hunden fließen immer mehr dieser Erkenntnisse ein.
Dies ist für mich ein Lern- und Erfahrungsprozess der eigentlich nie endet.
Seit 2014 habe ich auch unsere Ausbildungsmethodik umgestellt und kann sagen, dass die Ausbildung mit Motivation und ohne Zwang nicht nur ein sinnerfüllender Weg ist, sondern auch die Erfolge nicht ausgeblieben sind:
Jane vom Schultenort 2015: VJP 77 Punkte, HZP 190 Punkte, VGP im selben Jahr 317 Punkte und BTR.
Ich habe seid der Umstellung alle Hunde problemlos und erfolgreich durch alle Prüfungen gebracht (VJP,HZP incl Hegewald,VGP).
Interesse am Hobby (Jagd mit Hund) , Weiterbildung meines Know how's und die
Bereitschaft mein Tun und Handeln zu reflektieren, gehören für mich dazu.
Jeder Welpenerwerber sollte diese Bereitschaft ebenso mitbringen.
Alle Erkenntnisse sollen dazu führen, dass jeder neue Besitzer
eines Hundes aus meiner Zucht
mit seinem gesunden Hund hat.
Was ich weiter dafür tue, steht unter folgenden Menüpunkten:
3. Rassespezifische Hunde mit einem möglichst großen Genpool
Die genomischen Zuchtwerte sind auf den Mittelwert von 100 ± 10 Punkte standardisiert. Dieser Wert von 100 wurde von HD-freien bzw. OCD-freien Deutsch Drahthaar-Hunden abgeleitet. Das Risiko Erbanlagen für HD bzw. OCD an die Nachkommen zu übertragen, wird umso höher, je höher die genomischen Zuchtwerte sind.
Für mich heißt dass ab sofort (seit 2015), die Zuchtwerte meiner Hunde untersuchen zu lassen und auf dieser Basis die Paarungen zu wählen.
Meine Hündinnen haben folgende Werte (GZW = genomische Zuchtwertschätzung):
Hier zeigt sich, wie gut die Berücksichtigung der GZW war !!!
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Als Zuchtrüde zu empfehlen:
Anm.:
Mein Ziel ist es nun u.a. Paarungen zu suchen, wo der Mittelwert der Paarung unterhalb 100 liegt.
(Merke <=100 ist das Ziel!)